Bei der Suche nach der Geburtsstunde der verbandsmäßig organisierten Anguszucht in Deutschland wird man ohne Zweifel auf den 30. Juli 1955 zurückgehen müssen. An jenem Tag fanden sich eine Frau und neun Männer zu einer Gründungsversammlung in Haarstorf (Kreis Uelzen) zusammen und hoben das Deutsche Aberdeen-Angus-Herdbuch e. V. aus der Taufe.

Als Gründungsmitglieder sind genannt:
  • Dr. Winfried Bichmann, Echem
  • Anne-Luise Dyrsen, Ahrensbök
  • Jürgen Früchte, Haarstorf
  • Walter Geller, Großheere
  • Heinrich Meyer, Tangendorf
  • Heinrich Kaimann, Westerwiehe
  • Johann Kerkstroer, Neuenkirchen
  • Hans Ohem, Hohn
  • Dr. Henri Sellenschlo, Reinstorf
  • Oskar Wagener, Reinstorf

Carl Früchte erlebte die von ihm vorbereitete Verbandsgründung nicht mehr; er war tags zuvor verstorben.

Die Gründungsmitglieder wählten aus ihren Reihen Walter Geller zum 1. Vorsitzenden. Die Eintragung des Vereins erfolgte beim Amtsgericht Lüneburg am 12. September 1955. Dr. Bichmann wurde zum Geschäftsführer gewählt. Er mußte aber aus beruflichen Gründen schon zum Ende des Jahres 1955 die Geschäftsführung an Dr. Karl-Heinz Drögemeier abgeben. Dr. Drögemeier hielt der Deutschen Anguszucht über 30 Jahre die Treue. Während seiner Tätigkeit als Zuchtleiter und Geschäftsführer wurden die ersten Tiere in Deutschland herdbuchmäßig erfaßt und "typisiert". Schon früh einigte man sich über die Einrichtung eines Herdbuches für Land-Aberdeen-Angus, die aus Aberdeen-Angus-Bullen und Vorbuchkühen entstanden sind. Mit dieser Einrichtung wurde der Grundstein für die Deutsche Anguszucht gelegt.

Mit Beginn des Jahres 1961 folgte eine Aufgliederung des Herdbuches auf die Landesverbände. 1987 schied Dr. Drögemeier nach 31 Jahren Einsatz für die deutsche Anguszucht aus der aktiven Arbeit aus. Die Geschäftsstelle wurde von Wittingen nach Kassel verlegt. Mit dem neu gewählten geschäftsführenden Vorstandsmitglied Hans Wördemann (Morschen) wurde die fachtechnische Betreuung der Rasse Angus sichergestellt. Unter seiner über 11-jährigen Führung des Verbandes wurde die Straffung der Zuchtzielvorgaben festgelegt und in der Zusammenarbeit mit den Herdbuchverbänden umgesetzt.

Die Festigung der Rasse in Sachen Einfarbigkeit, Erstkalbealter, absolute Hornlosigkeit und das Auszeichnen von Bullenmüttern ist eng mit dem Namen Hans Wördemann verbunden. Nach seinem Ausscheiden führte Christian Sölzer, Gudensberg von 1998 bis 2001 den Verband. Während seiner Amtszeit wurde u.a. eine neue Werbemittelpalette aufgelegt und eine eigene Internetseite erstellt. Nach einer einjährigen Amtszeit von Heinz Ebus aus Straelen übernahm am 01. Juli 2002 Harald Krausmüller aus Romrod die Geschäftsstelle des BDAH. Im Juni 2010 wurde Martin Seidl vom BVN in Neustadt a.d. Aisch zum Geschäftsführer gewählt. Weil er den BVN verlassen hat, wurde im Juni 2012 Dr. Aumann, ebenfalls vom BVN, unser heutiger Geschäftsführer. Zusammen mit vier weiteren Vorstandsmitgliedern und einem Vertreter aus jedem Bundesland im Beirat werden die Weichen für eine gute Verbandsarbeit im Sinne der deutschen Anguszucht gestellt.